fünf Türen, wenig Leistung und damit wenig Versicherung, Steuer und vor allem wenig Sorgen der Eltern, dass der Sohn damit gleich zu schnell fahren könnte.
Schnell war die Entscheidung getroffen und der Wagen geordert. Stolz durfte ich ihn am 23.09.1980 zuerst an die Tankstelle und dann nach Hause fahren. Natürlich wurde ab jetzt jeder Meter im Auto zurückgelegt, auch mein relativ kurzer Schulweg, was mir entsprechende Kommentare meiner Schulkollegen in meiner Charakteristik in der Abiturzeitung einbrachte. Die ersten weiteren Ausflüge führten mich zum alten Münchner Flughafen Riem, wo ich meine Cousine abholen durfte. Mit vier Personen und Gepäck bei nur 34 PS war jeder Überholvorgang auf der damals noch recht leeren Autobahn ins oberfränkische Grenzland eine echte Herausforderung, die vollen Körpereinsatz beim Überholen der LKW’s erforderte und das Bodenblech um einige Zentimeter nach unten ausweitete. Unvergessen werden mir und meinen damaligen Schulkollegen auch die Einsätze des Wagens als einer der “Dienstwagen” des von uns gegründeten, virtuellen Konzerns “Spencer & Rogers, Inc.” bei immerhin einer “Geschäftsreise” des virtuellen Firmenmanagements ins mittelfränkische Rothenburg bleiben.
Trotz der mageren Motorleistung schaffte ich es, mit dem Wagen mein erstes Strafmandat wegen Geschwindigkeitsübertretung in Höhe von damals schmerzhaften 20 DM für 14 km/h zuviel innerorts zu bekommen und den kleinen Franzosen im tiefsten Winter und bei schwärzester Nacht im Fichtelgebirge derart tief in einen Straßengraben zu versenken, dass fremde Hilfe eines vorbeikommenden Autofahrers nötig wurde, um den Wagen zurück auf die Strasse zu bekommen. Abgerundet wurden meine Erfahrungen mit dem neuen Autofahrerleben durch zwei kleine Rempeleien, ein Auffahrunfall auf einen anderen französischen Kleinwagen, der aber, dank weicher Plastikstoßstangen (damals ein Novum) folgenlos blieb, und eine unverschuldete Delle im hinteren Kotflügel, verursacht durch eine ebenso unerfahrene Fahreranfängerin in einem bösen Golf.
Leider war die Verarbeitungsqualität des Wagens doch eher so, wie man sie von seinem Urahn, dem 2CV kannte: Noch während der Garantiezeit von damals nur einem Jahr, ging schon der Anlasser kaputt, kurz darauf die Lichtmaschine. Die linke hintere Tür ließ sich nach einem Jahr nicht mehr öffnen und diverse unschöne Kleinigkeiten mehr sowie meine anstehende Bundeswehr- und Studienzeit mit zu erwartenden größeren Kilometerleistungen veranlassten uns dazu, uns von unserer “Nobel-Ente” wieder zu verabschieden. Ein Rentner aus dem Umland kaufte den Wagen und damit verliert sich die Spur des Wagens.
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