Mei' Fraa mooch nix mehr mit mir reed'n, sie fühlt sich auf 'n Schlips getret'n, es geht zwoar blooß um's Rätsl-Roat'n, ich hobb halt g'maant, ihr könnt's net schoad'n, wenn'sa net blooß vor'm Fernseh'n dööst und lieber Keuzworträtsl löst.
Doo könnt'sa ihr Gedächtnis stärk'n; sie waaß, sie konn'si nix mehr merkn, is' aa bereit, sich zu bequema und wos dageg'n zu unternehma, drum hodd'sa si' a Zeitung kaaft und rätselt jetzt mit Leidenschaft,
is' wißbegierig und befliss'n und doch – mer konn net alles wiss'n. Doch wozu hodd'sa denn ihr'n Alt'n, der muß als Lexikon herhalt'n, den quetscht'sa aus, ob Spät, ob Frieh, des werd scho langsam zur Manie.
Ich hobb Verständnis für Ihr'n Fimm'l, doch manchmoll kriech i' halt mein Kimm'l, besonders, wenn sie sich verheddert und über meina Fehler wettert, wenn'sa mich immer widder froocht, wos ich ihr hobb scho fümf moll g'soocht.
Mir is' dabei net blooß zum Lach'n, des wollt' ich ihr begreiflich mach'n, sie soll ja ihr Gedächtnis stärk'n und denkt: "Wozu soll ich des merk'n"? Drum hobb ich a Gedicht ihr g'schrieb'n, und hobb die G'schicht stoark übertrieb'n.
Des is' so, beim Gedichte-Schreib'n, soll's komisch saa, mußt überteib'n, so hobb ich Wörter oft verwend't, die sunst mei Wortschatz goar net kennt.
Auf: "derfst net vor der Glotze hock'n", do reimt si halt groad "fade Nock'n"! Des Schimpfwort, des sa goar so bloocht, hätt ich zu ihr im Ernst nie g'soocht!
Drum loss' ich des in Zukunft beib'n, mit dem Entsetzen Spott zu treib'n, bei Frauen näher hinzuseh'n, des konn verdammt ins Auge geh'n.
© Heiner Vogel
Fortsetzung folgt ...
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